"Meine Essstörung kam nicht von heute auf morgen, sie erkämpfte sich schleichend meine Gedanken und Gefühle. Morgens ersetzte ich Joghurts durch Magerjoghurts, Müsli durch Obst. Dazu trank ich Espressi statt Cappuccini, schließlich hat auch Milch unnötige Kalorien. Mittags versuchte ich in der Mensa Salat zu essen und weniger zu naschen, abends wollte ich nicht mehr allzu spät essen, die Süßigkeiten verschwanden aus den Regalen. Gerne kochte ich selbst, um Mengen und Zutaten besser einschätzen zu können. Es dauerte nicht lange, bis die Waage ins Spiel kam (…). Ich kaufte mir rasch eine eigene Waage für meine Wohnung, denn ein Tag ohne Information über mein Gewicht war unvorstellbar."
Aus: Hunger auf Leben, Sophie Matkovits, Brigitte Lenhard-Backhaus, KNEIPP Verlag 2022
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